Inkontinenz in der Nacht – auf welche Dinge sollten Sie achten?
Inkontinenz in der Nacht – viele Menschen werden durch ihre Blasenschwäche bereits am Tag geplagt. Ebenso häufig gibt es aber auch Inkontinenz in der Nacht. Menschen, die mehr als zweimal pro Nacht ihre Blase entleeren müssen, leiden unter Nykturie, also nächtlichem Harndrang, bei dem man mehr als zweimal zur Toilette muss. Weniger häufig kommt die Enuresis vor. Damit ist nächtliches Einnässen gemeint; eine Blasenentleerung, die der Betroffene nicht merkt. In der Umgangssprache heißt das Bettnässen.
Was sind die Ursachen?
Inkontinenz in der Nacht kann viele Ursachen haben. Bei einer kindlichen Enuresis stecken meistens psychologische Ursachen dahinter. Bei Erwachsenen gibt es viele mögliche Ursachen. Oft sind es Alterserscheinungen. Im Alter lässt die Kapazität der Harnblase nach, weil sie mit der Zeit weniger elastisch wird. Dadurch müssen ältere Menschen häufiger urinieren als junge. Dazu kommt, dass alte Leute viel unter Schlaflosigkeit leiden. Im Wachzustand produziert der Körper aber mehr Urin als im Schlaf. Wer schlechter schläft, muss öfter die Toilette aufsuchen. Im Alter arbeiten die Nieren nicht mehr so effizient wie in der Jugend. Sie können den Urin nicht mehr so stark konzentrieren. Das erhöht die Harnmenge, die täglich ausgeschieden wird. Eine Inkontinenz in der Nacht kann jedoch auch das Symptom einer ernsten Erkrankung sein. Dahinter kann zum Beispiel eine Herzschwäche, Diabetes Typ II, Schlafapnoe oder ADH-Mangel sein. ADH ist ein Hormon, das nachts die Urinproduktion drosselt. Der Arzt sollte auf jeden Fall die Ursache feststellen.
Was können sie gegen Inkontinenz in der Nacht tun?
Für Männer gibt es ein ausgezeichnetes Hilfsmittel. Sie können nachts ein Urinalkondom tragen. Urinalkondome sammeln den Urin und leiten ihn über einen Schlauch in einen Urinbeutel, der am Bett befestigt wird. Ein Urinalkondom hält dicht, so dass kein Tropfen Urin auslaufen kann. Das ist nicht nur sicher, sondern auch sehr praktisch, da Sie zum Wasserlassen nicht aufstehen müssen.
Wenn die Inkontinenz nicht so stark ausgeprägt ist, können Sie natürlich auch Vorlagen oder Einlagen tragen. Im Handel gibt es ein breites Angebot, darunter Unisex-Produkte und solche speziell für Frauen oder Männer.
Die Hilfsmittel können Sie durch Inkontinenzauflagen ergänzen. Das sind Matten aus saugfähigen Material, die mit Klebestreifen auf dem Bettlaken befestigt werden. Sollte Urin austreten, fangen sie ihn auf und binden ihn in das Vlies ein, in dem sie ihn in Gel umwandeln.
Inkontinenz in der Nacht – Was Sie sonst noch tun können
Sie sollten kurz vor dem Schlafengehen harntreibende Getränke meiden. Das sind Kaffee und starker Schwarztee, besonders aber alkoholische Getränke wie Bier, Wein oder Sekt.
Vermeiden Sie ganz allgemein, in den letzten 2 Stunden vor dem Schlafengehen viel zu essen und zu trinken. Ein voller Magen sorgt für einen schlechten Schlaf und viel Flüssigkeit regt die Harnproduktion an.
Suchen Sie vor dem Zubettgehen unbedingt noch ein mal die Toilette auf und entleeren Ihre Blase.
Falls Sie zu den Menschen gehören, die mit Wasser in den Beinen zu kämpfen haben, sollten Sie Kompressionsstrümpfe tragen, die eine zu große Wasseransammlung verhindern. Legen Sie Ihre Beine nachmittags ein bisschen hoch, damit das Wasser abfließen kann. Wenn Sie im Bett liegen, wird dadurch weniger Harn produziert.
Es gibt eine ganze Reihe von Maßnahmen, mit denen Sie etwas gegen Inkontinenz in der Nacht tun können. Sie sollten jedoch nicht vergessen, dass es völlig normal ist, ein bis zweimal pro Nacht auf die Toilette zu gehen.
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